Gegen Ende des vorigen Jahres wurde das EU-Projekt "NanoDetect" initiiert, das eine zukunftsweisende Entwicklung im Bereich der Krebsdiagnostik anvisiert und dabei grenzüberschreitend angelegt ist. Krebs stellt nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen dar. Die Entwicklung verbesserter Diagnose- und Therapieansätze könnte einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen Behandlung und Heilung von Krebspatienten leisten. Die Projektpartner, zu denen auch Forschende des IOM des Forschungsbereiches „Biokompatible und Bioaktive Oberflächen/Biosensorische Nanopartikel und Oberflächen“ sowie des "Hertz-Elektronenstrahllabors" gehören, bringen dafür Kompetenzen aus verschiedenen Fachgebieten ein, darunter Molekularbiologie, Materialwissenschaften, Optik, Elektronik und Informatik. Die interdisziplinäre Partnerschaft innerhalb des Konsortiums setzt sich aus den folgenden Institutionen zusammen: FH Münster, bill-X GmbH, Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V. (IOM), Jüke Systemtechnik GmbH, QTsense, University Medical Center Groningen (UMCG) und Universität Osnabrück.
Im Rahmen des Projektes wird das innovative Konzept der Relaxometrie für die Krebsdiagnose zur Anwendung gebracht. Im Fokus steht hierbei die Verwendung von am IOM modifizierten nanoskopischen Diamanten als optische Sensoren in Zellen, welche mittels Laserbestrahlung dazu dienen, einzelne Tumorzellen mit einem abweichenden Zellstoffwechsel zu identifizieren. Gegenüber herkömmlichen Methoden weist das neue Konzept den Vorteil auf, dass Veränderungen in Zellen wesentlich schneller erkannt werden können. Ziel ist die Entwicklung und Evaluierung eines prototypischen Versuchsaufbaus für dieses relaxometrische Diagnoseverfahren, um die Wirksamkeit von Medikamenten an isolierten Tumorzellen zu bestimmen und somit die Selektion geeigneter Medikamente für die Chemotherapie zu optimieren.
Für das Projekt steht bis Ende 2028 ein Budget in Höhe von 5.501.220,48 Euro zur Verfügung, wovon 2.405.843,41 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in die deutsch-niederländische Zusammenarbeit fließen. Die Interreg-Partner leisten einen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 1.031.075,73 Euro, während die Projektpartner einen Eigenbeitrag in Höhe von 2.064.301,34 Euro erbringen.
Zu den Interreg-Partnern zählen deutsche und niederländische Ministerien und Provinzen, darunter das Ministerie van Economische Zaken und die Provinz Groningen auf niederländischer Seite sowie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW und das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten auf deutscher Seite.