Wissenschaft im Dialog: Vom 22. bis 26. September wurde das Kongresszentrum Antipolis in Südfrankreich zum Treffpunkt führender Expertinnen und Experten der Niedertemperaturplasma- und Dünnschichtforschung. Rund 230 Teilnehmende und 40 Industrieaussteller kamen zur PLATHINIUM-Konferenz 2025, die alle zwei Jahre von der Société Française du Vide ausgerichtet wird. Ziel der Veranstaltung: der Austausch neuester Erkenntnisse und die Förderung von Synergien zwischen Forschung, Industrie und Technologieentwicklung.
Ein wissenschaftliches Highlight der Konferenz war der starke Auftritt des IOM aus Leipzig. Mit vier Beiträgen präsentierten die IOM-Forschenden des Forschungsbereichs „Barriere- und Präzisionsschichten“ sowie der Querschnittseinheit „Werkzeuge“ aktuelle Ergebnisse zur Wechselwirkung energiereicher Teilchen mit Oberflächen – von der Grundlagen bis zur Weiterentwicklung moderner Beschichtungsverfahren. Die vorgestellten Arbeiten umfassten mehrere Themengebiete:
(1) Zeitaufgelöste Messungen von Sekundärelektronen die ein detailliertes Verständnis der Oberflächenchemie erlauben, und damit einer Verbesserung der Prozesskontrolle bei der reaktiven Magnetron-Sputterabscheidung.
(2) Neue Erkenntnisse zur Rolle der Ionenpotenzialenergie bei der Kathodenbogenabscheidung, mit denen sich die Dünnschichtqualität steigern lässt – und das bei deutlich geringerer Notwendigkeit konventioneller Substratheizungen.
(3) In-situ-XRD-Untersuchungen während der Nitrierung von Duplexstahl, durchgeführt in Kooperation mit der TU Bergakademie Freiberg, liefern wertvolle Hinweise zur Optimierung industrieller Nitrierprozesse.
(4) Eine Studie zu harten, verschleißfesten Schichten auf austenitischem Edelstahl, die die zeitliche und thermische Stabilität metastabiler Phasen untersucht, um die Lebensdauer solcher Komponenten besser vorhersagen zu können.
Mit diesen Beiträgen zeigte das IOM eindrucksvoll, wie grundlagenorientierte Materialforschung praxisnahe Lösungen für die Industrie hervorbringt. Das Institut festigte damit nicht nur seine Position als international anerkannter Akteur in der Plasma- und Oberflächenforschung, sondern leistete auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung moderner Beschichtungstechnologien.

