Weltraum-TÜV aus Leipzig: Qualitätsstandards für Satellitenantriebe

Laserspektroskopische Untersuchung an einem mit Xenon betriebenen RIT-10 EVO (bereitgestellt durch ArianeGroup GmbH) in einer Vakuumkammer am IOM Leipzig.

Die private Raumfahrt boomt – immer mehr Satelliten werden ins All gebracht. Am Leipziger Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) entwickeln Forschende des Bereichs "Werkzeuge" deshalb Standards und Testverfahren für elektrische Satellitenantriebe. Ziel ist ein Qualitätssiegel – eine Art „TÜV“ für den Weltraum.

Chemische Raketen bringen Satelliten ins All, doch im Orbit sorgen effiziente Ionenantriebe für Bewegung. Diese benötigen wenig Treibstoff und sind daher zunehmend verbreitet. Jedoch gibt es keine etablierten Standards zur Bestimmung ihrer Leistungsdaten – jeder Anbieter misst nach eigenen Methoden, was die Vergleichbarkeit erschwert.

Am IOM-Labor testen die Wissenschaftler Antriebe unter weltraumähnlichen Bedingungen. Mithilfe von Laserstrahlung vermessen sie z.B. die Geschwindigkeiten von Atomen und Ionen im Antriebsstrahl und tragen so zu einem besseren Verständnis der Triebwerke bei.

Im DLR-geförderten Verbundvorhaben Ref4EP entwickeln Forschende des IOM, der JLU und THM in Gießen sowie der CAU zu Kiel Referenzen für strahldiagnostische Verfahren. Am IOM entsteht dafür ein Referenztriebwerk. Daraus könnte perspektivisch ein europäischer Standard und später ein Qualitätssiegel für geprüfte Antriebe werden – ein wichtiger Beitrag Deutschlands zur privaten Raumfahrt.

Den ausführlichen Beitrag mit Interview von MDR.DE finden Sie unter: Warum private Raumfahrt einen Weltraum-TÜV aus Leipzig braucht | MDR.DE