Wenn Plasma auf Pergament trifft – Besuch der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik am IOM

Fotos: Heike Kolossa

Am 4. November 2025 trafen am IOM in Leipzig zwei Welten aufeinander, die auf den ersten Blick kaum miteinander zu tun haben: modernste Plasmatechnologie und jahrhundertealte Buchkunst. Eine Delegation der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik in Prag besuchte das Institut, um über aktuelle Forschungsergebnisse zu sprechen und Möglichkeiten einer interdisziplinären Zusammenarbeit auszuloten.

Das Team um Petra Vavrová arbeitet derzeit an einem nationalen Forschungsprojekt, das sich der Verwendung von Plasma zur Behandlung und Konservierung empfindlicher Bibliotheksbestände widmet – ein Ansatz, der physikalische Hochtechnologie in den Dienst der Bewahrung kulturellen Erbes stellt. Gemeinsam mit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und der Masaryk-Universität in Brünn erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie Plasmaprozesse Schimmel, Verschmutzungen oder Alterungsspuren auf wertvollen historischen Materialien schonend entfernen können.

Der Besuch am IOM bot dazu reichlich Gelegenheit zum fachlichen Austausch: Nach einer Reihe von Fachpräsentationen der beteiligten Forschungsgruppen folgten eine Laborführung und eine abschließende Diskussionsrunde, in der sich zeigte, wie fruchtbar der Dialog zwischen Materialwissenschaft und Restaurierungsforschung sein kann.

Das IOM freute sich über den anregenden wissenschaftlichen Austausch, die Möglichkeit die konservatorische Arbeit der tschechischen Nationalbibliothek kennenzulernen und die Perspektiven gemeinsamer Forschungsprojekte.