Evaluierung des IOM erfolgreich - Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des IOM fortzusetzen

Die Förderung des IOM soll fortgeführt werden. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung beschlossen. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll nach dem Regelturnus von sieben Jahren erfolgen.

Stellungnahmen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft:

Das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) vereine erfolgreich nichtthermische und strahlenbasierte Methoden aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften, so der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in seiner heutigen Stellungnahme. Mit diesen erforsche und bearbeite es Oberflächen und dünne Schichten und entwickle neuartige Materialien für verschiedene Anwendungsgebiete.

Das IOM sei führend auf dem Gebiet der ultrapräzisen Modifizierung großer Flächen. Die Forschungsergebnisse des IOM würden von der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft stark wahrgenommen. Besonders erfolgreich sei das Institut darin, die Resultate durch Ausgründungen und Patente in die Anwendung zu überführen. Dazu kooperiere es eng mit Wirtschaftsunternehmen, insbesondere auch aus der Region. Das IOM verfüge zudem über hervorragende Forschungsinfrastrukturen. Der Senat empfiehlt, diese vermehrt zur Nutzung durch Externe anzubieten.

Das IOM habe sich seit der letzten Evaluierung sehr gut entwickelt. Dazu habe insbesondere beigetragen, dass unter der Leitung des seit 2017 amtierenden Direktors ein grundlegender Reformprozess erfolgreich gestaltet worden sei. Dabei sei die Organisationsstruktur sehr überzeugend verändert worden. Das IOM habe, wie vor sieben Jahren empfohlen, ein übergreifendes Gesamtkonzept entwickelt, mit dem es seine physikalischen und chemischen Arbeiten schlüssig aufeinander beziehe. Auch die Planungen des IOM für die Zukunft erachtet der Senat als überzeugend: Zum einen solle die neue Institutsstruktur in den nächsten Jahren durch vielversprechende Maßnahmen, die einzelne Forschungsbereiche und die Nachwuchsförderung betreffen, weitergehend angepasst werden. Zum anderen plane das IOM, die digitalen Modellierungs- und Simulationskompetenzen auszubauen.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des IOM fortzusetzen.

Die einzelnen Senatsstellungnahmen sind im Wortlaut auch auf den Internetseiten der Leibniz-Gemeinschaft unter www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/ zu finden.

Hintergrund:

Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung.

Grundlage für die Bewertung ist eine schriftliche Unterlage der Einrichtung, außerdem im Regelfall ein Evaluierungsbesuch am Institut. Da in den zurückliegenden Monaten pandemiebedingt Evaluierungsbesuche entfallen mussten, erfolgte die Bewertung der Einrichtungen über ein Ersatzverfahren mit digitalen Sitzungen und schriftlichen Einschätzungen.

Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem die bewertete Institution Stellung nehmen kann. Auf dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält.

Diese Senatsstellungnahme dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen. Zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der Einrichtung zum Bewertungsbericht) werden die Senatsstellungnahmen auf der Internet-Seite der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht. Alle an der Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen   u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei zwei Milliarden Euro.

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